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30.01.2016 20:00 10 Jahre Postmigrantisches Theater

2006 fand das erste postmigrantische Festival unter dem Titel Beyond Belonging: Migration² kuratiert von Shermin Langhoff am Hebbel am Ufer statt. Zwei Jahre später eröffnete sie das Ballhaus Naunynstraße als postmigrantisches Theater. Es steht seitdem für die erfolgreiche Etablierung und Institutionalisierung neuer Ästhetiken, Erzählweisen und politischer Werkzeuge, die die Ankunft von Künstler*innen of Colour und der Sprache der kulturellen Vielfalt in den Künsten inmitten der deutschen Theaterlandschaft signalisiert. Ein Ort, an dem lange vernachlässigte und unsichtbare Erzählungen, Erfahrungen, Figuren und kulturelle Erinnerungen künstlerisch aufgearbeitet und auf die Bühne gebracht werden. Seit 2013 hat sich mit der Übernahme der künstlerischen Leitung am Ballhaus Naunynstraße durch Tunçay Kulaoğlu und Wagner Carvalho und am Maxim Gorki Theater durch Shermin Langhoff und Jens Hillje das Spektrum der postmigrantischen Theaterbewegung erweitert. Am Ballhaus Naunynstraße stehen unter der Leitung von Wagner Carvalho zunehmend auch Schwarze und queere Perspektiven im Zentrum des Programms. Zudem konnte man über die vergangenen Jahre beobachten, dass der Begriff des „Postmigrantischen“ sich sowohl in der deutschen Theaterlandschaft wie auch in andere künstlerische und wissenschaftliche Räume ausgeweitet und dort etabliert hat.

Die Medien- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Onur Suzan Nobrega (Goldsmiths, University of London) kuratiert im Jahr 2016 eine Veranstaltungsreihe, die mit unterschiedlichen Gästen in fünf Veranstaltungen zehn Jahre postmigrantische Theaterbewegung und ihren Einfluss auf die deutsche Theater- und kulturpolitische Landschaft diskutieren, feiern und in die Zukunft weiterdenken möchte. Was ist in zehn Jahren passiert? Welche Veränderungsprozesse hat die postmigrantische Theaterbewegung hinter sich? Welche neuen Ästhetiken und Narrative sind hierbei geschaffen worden und was hat(te) das für einen Einfluss auf andere gesellschaftliche und politische Bereiche?

Wie sich das für ein Jubiläum gehört, startet die Reihe Ende Januar mit einer Party: Wir feiern gemeinsam die letzten zehn Jahre postmigrantisches Theater auf der Bühne und hinter den Kulissen ‒ all das, was wir geschafft haben und all das, was noch kommt: Denn das war erst der Anfang!

Die erste Diskussionsveranstaltung im Rahmen der Reihe wird am 30. März stattfinden. Nähere Informationen werden mit unserem März-Programm Anfang Februar veröffentlicht.

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