Held*innen werden erschaffen von mutigen Individuen, von Medien und Konzernen, von politischen Bewegungen. Die allgegenwärtigen Held*innen sind meist die falschen. Black Lives Matter hat Monumente der Erinnerung gestürzt und eigene ikonische Bilder geschaffen. Der Kampf um die Repräsentationen ist ein Kampf um die Erinnerung und um zukunftsweisende Vorbilder.
Im aktuellen Album Hope tritt Defne Şahin in einen Dialog mit der Pionierin der modernen amerikanischen Poesie Emily Dickinson. Beide sind getrieben von der Suche nach einer neuen Sprache und einem anderen Klang, der die Hindernisse, die den Frauen in den Weg gelegt werden, überwindet und neue Räume eröffnet. Defne Şahin ist im Jazz, im Pop und in der türkischen Musik gleichermaßen zuhause und verbindet in einzigartiger Weise Lyrik und Musik, Sprache und Gesang
Die Tänzerin und Choreografin Fernanda Costa sucht in Caminhos das Águas – Unaufhaltsames Fließen nach neuen selbstbestimmten Bildern für Schwarze Frauen*. Gemeinsam mit drei Schwarzen Tänzerinnen* arbeitet sie an der Verflüssigung – der Kategorien, der Bewegungen, der Spiegelbilder. Und an einer veränderten Beziehung von Innen und Außen.
Nevzat Akpınar und Merve Akyıldız präsentieren gemeinsam tradierte Lieder aus der Türkei, vor allem aber Kompositionen von Nevzat Akpınar: Instrumentalkompositionen und Lieder nach Gedichten von Dichtern wie Nazım Hikmet und Cemal Süreya. Dabei wird ein Bogen von der anatolischen zur europäisch-klassischen Musik gespannt, so dass sich beide Musiksprachen miteinander verflechten und ineinander übergehen.
In der Schule erzählten die Geschichtsbücher Kolonialgeschichte. Ein Schwarzer Lehrer sagte: „Das ist nur eine Perspektive.” Es gibt eine Verbindung von dem Schwarzen Geschichtslehrer zu der Tatsache, dass Thiago Rosa jetzt in Europa ist, in Berlin lebt. Es gibt eine Verbindung von Thiago Rosas Schwarzer Großmutter über die Leerstellen in den Geschichtsbüchern zu der Tatsache, dass Thiago Rosa Künstler ist.
Ausgehend von seiner Erfahrung, im Berlin der 1980er und 90er Jahre aufgewachsen zu sein, unternimmt Raphael Moussa Hillebrand den Versuch, die eigene Lebenserfahrung in eine Form zu bringen, so dass die nächste Generation und das eigene Kind daran anknüpfen können – eine getanzte, gebreakte, gesprochene und performte Weitergabe, musikalisch begleitet von Cellist Eurico Ferreira Mathias.
Von Kindheit an wird an den Haaren rumgemacht – und damit Erwartungen an uns gerichtet, wer wir sind und sein sollen. Es ist ein intimes Lernen der Normen und der Codes. Durchzogen von Macht und Gewalt. Wer dir in die Haare fasst, hat Macht. Wer ist es? Du selbst? Ist Empowerment auch Styling? Aber wie? Let it fro?