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03.10.2011 12:00 Duvarlar/Mauern/Walls

Regie: Can Candan
USA/Türkei 2000, 83 min

Mit Mauerfall und Deutscher Einheit hat sich auch das Leben der MigrantInnen in Deutschland schlagartig verändert. Von heute auf morgen prägten rassistische Anschläge und pogromartige Überfälle den Alltag. Die Folgen sind bekannt und nicht vergessen: Auf der einen Seite dutzende ermordete MigrantInnen und die de facto Abschaffung des Asylrechts, auf der anderen Seite die Kontinuität der Migration und ihre Alltagskämpfe. Der zwischen 1989 und 1991 gedrehte Film Duvarlar/Mauern/Walls dokumentiert in einzigartiger Weise die Situation in Berlin aus Sicht der türkischsprachigen EinwohnerInnen.

Anschließend Gespräch mit dem Regisseur Can Candan.

Weitere Filme:

Die Türhüter
BRD 1988, 17 min
Regie: Sema Poyraz

Ein Jahr vor dem Fall der Mauer werden in Berlin lebende TürkInnen zu ihrem Verhältnis zu einer Betonwand befragt, deren Bau sie oder ihre Eltern miterlebt haben. Der Film zeigt nur vordergründig eine Westberliner Touristenattraktion. Die Türhüter als Parabel an Frank Kafkas Erzählung Vor dem Gesetz übersetzt deutsch-deutsche Grenzbefindlichkeiten in weniger bekannte Bilder: Mauern in den Köpfen und im Alltag nicht nur der Berliner Türken: Vergitterte Fenster einer Polizeistation und Menschenschlangen in tristen Fluren eines Bürgeramtes…

Anschließend Gespräch mit der Regisseurin Sema Poyraz.
Tag der deutschen Einheit
D, 2010, 15 min
Regie: Kaan Müjdeci
Mit: Vedat Erincin, Muri Seven, Gottfried Vollmer, Mohammed Ezzadam, Matthias Valance, Viktor Tricard, Greta Gehrke
Eine typische Kreuzberg Geschichte, in der sich der Osten mit dem Westen trifft, und eine neue Bedeutung erschließt. Denn man erkennt an diesem Tag der deutschen Einheit, dass ein vermisster Hund eine große diplomatische Krise auslösen kann.
Anschließend Gespräch mit dem Regisseur Kaan Müjdeci und Vedat Erincin, Muri Seven.
Mauern 2.0
D 2011, 20 Min.
Ein Projekt von Jana Maria König, Elisabeth Steffen und Inga Turczyn
Der Film Duvarlar/Mauern/Walls dokumentiert migrantische Perspektiven, vor allem aus der türkischen Community, auf den Mauerfall und die Wiedervereinigung in den Jahren 1990-91. Zum 50. Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbevertrags und 50 Jahre nach dem Mauerbau tragen wir diese Perspektiven in die öffentliche Diskussion. Mauern 2.0 befragt dafür einige ProtagonistInnen des Films erneut: Wie sehen sie Themen wie Rassismus, Nationalismus und ökonomische Ausbeutung heute? Gibt es neue ‚Mauern‘? Mauern 2.0 zieht weitere Kreise und fragt auch nach Perspektiven aus dem Ost-Teil der Stadt. Vergangene Auseinandersetzungen aktualisieren wir für die Gegenwart und fragen nach Verbindungen und Entwicklungen. Schließlich stellen wir die unausweichliche Frage: Was ist Rassismus heute?

Gegen die Leinwände

50 Jahre ‒ 50 Filme

Kuratiert von Tunçay Kulaoğlu

www.gegen-die-leinwaende.de

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