Feridun Zaimoğlu wurde im anatolischen Bolu geboren und lebt seit 1965 in Deutschland. Er studierte Kunst und Humanmedizin in Kiel, wo er seither als Schriftsteller, Drehbuchautor, Dramatiker und Journalist arbeitet und lebt.
Als Schriftsteller begann er 1995 mit Kanak Sprak, einem Angriff gegen den romantischen Multikulturismus. Das Buch ist zugleich eine Streitschrift für die Kultur der Ausgegrenzten. Für die Erzählung Häute erhielt er 2003 den Jurypreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs. Theaterfassungen und Drehbücher schreibt Zaimoğlu vor allem in Kooperation mit Günter Senkel. 2003 eröffnete die Spielzeit der Münchner Kammerspiele mit Othello in einer Fassung von Zaimoğlu und Senkel. Seither entstanden zahlreiche gemeinsame Theaterstücke und Bearbeitungen, darunter Casino leger (UA 2003 Schauspiel Frankfurt), Ja. Tu es jetzt (UA 2003 Junges Theater Bremen), Halb so wild (UA 2004 Schauspielhaus Kiel), Lulu Live (UA 2005 Münchner Kammerspiele) und Romeo und Julia (UA 2006 Theater Kiel),
Schwarze Jungfrauen (UA 2006) am Hebbel am Ufer, Berlin. Für Schwarze Jungfrauen wurden die Autoren in der Jahresumfrage von »Theater heute« auf Platz zwei der Dramatiker des Jahres 2006 gewählt.
Feridun Zaimoğlu zählt zu den wichtigsten und erfolgreichsten deutschsprachigen Romanautoren und wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Zu seinen Werken zählt das viel beachtete und preisgekrönte Migrations-Epos Leyla (2006). Für seinen Roman Liebesbrand wurde ihm 2008 der Internationale Buchpreis Corine verliehen. Sein neuester Roman Hinterland ist 2009 bei Kiepenheuer & Witsch erschienen.