Die Tänzerin und Choreografin Fernanda Costa sucht in Caminhos das Águas – Unaufhaltsames Fließen nach neuen selbstbestimmten Bildern für Schwarze Frauen*. Gemeinsam mit drei Schwarzen Tänzerinnen* arbeitet sie an der Verflüssigung – der Kategorien, der Bewegungen, der Spiegelbilder. Und an einer veränderten Beziehung von Innen und Außen.
Zum zweiten Mal, denn bereits im Mai kam es zu einem ersten erfolgreichen Werkstattshowing, von Extended Cooperation Vol. I. Denn diese Werkstatt ist – zu einem Zeitpunkt, da gesellschaftliche Hierarchisierungen und Ausgrenzungen mit neuer Gewalt politisch verfolgt und umgesetzt werden, eine Notwendigkeit: Es gilt zusammenzukommen und gemeinsam zu entwerfen, zu arbeiten, zu gestalten und eigene Rhythmen für die Körper, das Sprechen und die Selbstbehauptung zu finden.
Camille Badirou sucht nach den Verbindungen. Denn für sie ist das Land ein Puzzle, dessen Teile verblasst oder verloren sind. Sie entwickelt Schritt für Schritt ihre Techniken der Imagination und Rekonstruktion, sie findet und erfindet Bewegungen. Sie findet ihren Widerhall im Land. In einer neuen Choreografie verwebt sie Klänge und Bilder über das Meer hinweg. In einem kraftvollen Echo schafft sie ein Ich und ein Wir – den Soundtrack für ein neues Selbstbewusstsein.
Schritt-Schritt-Kick, die Schritte durch das Noch-nicht-Bekannte formen selbstbestimmte Muster.
Der Tänzer und Choreograf Ashley Temba sucht in seiner Porträtperformance ein Bild von sich selbst, von Rissen und Spalten durchzogen, von externen Kräften geformt, von vielfältigen Ablagerungen geprägt und eigenzeitlich gewachsen. Das jetzige Ich ist das Ergebnis zahlreicher Entscheidungen und bewusster Veränderungen. Es war – trotz aller äußeren Zuschreibungen und Versuche der Fixierung – schon immer in Bewegung. Tanz ist das Medium, diese Veränderung zu zeigen. Heute bin ich eine Choreografie meiner Ichs.
Auf meinen Schultern hatte am 05.09.2019 seine Uraufführung; am 17.07.2025 feiern wir die 60ste Aufführung dieser Arbeit als Teil des Repertoires des Ballhaus Naunynstraße!
Ausgehend von seiner Erfahrung, im Berlin der 1980er und 90er Jahre aufgewachsen zu sein, unternimmt der Tänzer und Choreograf Raphael Moussa Hillebrand den Versuch, die eigene Lebenserfahrung in eine Form zu bringen, so dass die nächste Generation und das eigene Kind daran anknüpfen können.