Nevzat Akpınar, der sich das türkische Saiteninstrument Bağlama im Selbststudium beibrachte, absolvierte in den 1980er Jahren Meisterkurse bei dem legendären Sänger und Bağlama-Virtuosen Talip Özkan in Paris. Es folgten Tonsatzunterricht und Instrumentenkunde bei Tayfun Erdem und Klavierunterricht bei Henning Schmiedt. 2002 schloss er sein Studium in Vergleichender Musikwissenschaft (Musikethnologie) und Turkologie an der Freien Universität Berlin ab.
Er wirkte in verschiedenen Projekten als Bağlamaspieler mit, u.a. im Rahmen der Europatournee von Mikis Theodorakis und Zülfü Livaneli, bei Leseabenden mit Gisela Kraft und bei der Aufführung von Die Entführung aus dem Serail unter der Regie von Georg Tabori. 2009 erschien bei Akkiraz Müzik (Istanbul) seine Solo-CD On Hybrid Ways – ausschließlich mit Eigenkompositionen für Bağlama. Mit seiner griechisch-deutschen Rembetiko-Band Zotos Compania veröffentlichte er zwei Alben und komponierte Solostücke für Bağlama nach türkischen Gedichten und Kammermusik. Ebenfalls trat er mit seinem Projekt Johann Dede, ein Stück für Streichorchester, mit den Berliner Symphonikern in der Philharmonie auf. 2007 gab er mit Nevzat Akpınar Ensemble im Rahmen des Berlin in Lights Festival ein Konzert in der New Yorker Carnegie Hall. Desweiteren komponierte er die Musik für das Theaterstück Perikizi am Ballhaus Naunynstrasse (2011), sowie die Musik für weitere Tanztheaterstücke wie Zeybreak, Hüzün‚ Scha’irlie-this is not a Chaplin und Anadolu Break von Kadir Amigo Memiş. Neben dem Konzert mit Merve Akyildiz (2024) spielte er am Ballhaus Naunystraße bei den Veranstaltungen Nevzat Akpinar und Haydar Kutluer (2017, 2020) und Nevzat Akpınar & friends (2023).