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Theater

Abraham und die Metzger

Von Çağla İlk

Für mich muss die Arbeit einen Anfang und ein Ende haben. Das ist in der Fleischerei schon klar definiert: Sie bekommen morgens ein halbes Rind, zerlegen das und haben am Nachmittag ’ne leckere Wurst oder ’nen leckeren Braten. (Marcus Benser)

Zwei Berliner Metzger und ein Lehrling aus unterschiedlichen Schlachttraditionen stehen hinter dem Tresen und bereiten zusammen Lammfleisch für „ihr“ Fest vor: Das islamische Opferfest, das jüdische Pessach-Fest und das christliche Ostern.

Ein ungewöhnliches Zusammentreffen. Normalerweise schlachtet jeder für sich allein. Hier treffen sie aufeinander und schon bald wird verhandelt: Über scharfe Messer, die Keule vom Lamm, Regeln für das Schlachten, über den Festtagsbraten, über den Metzgeralltag und noch mehr. Was ist helal und was koscher? Wer kontrolliert das eigentlich? Und: Wer bekommt am Ende das beste Stück vom Fleisch?

Abraham und die Metzger ist eine theatrale Recherche, die auf Grundlage von Interviews entstanden ist. Mit persönlichen Sichtweisen von Metzgern auf die Gesellschaft, nimmt Sie Schlacht- und Festrituale in der Markthalle Neun in den Blick.

Die Markthalle Neun in der Kreuzberger Pücklerstraße/Eisenbahnstraße bot in der Zeit nach ihrer Eröffnung im Jahr 1891 Platz für bis zu 60 ‒ darunter auch koschere ‒ Metzgereistände. Am 23., 24. und 25. Januar werden auch diese Traditionen performativ wiederbelebt.