Täglich grüßt das Murmeltier. Wie ist es eigentlich wenn man Mitte 20, Single, feministisch und afrodeutsch in Berlin ist?
Polly und Laela wohnen zusammen und sind meistens beste Freundinnen. Sie begegnen sich morgens nach einer durchfeierten Nacht und teilen Geschichten über die Flirts des vergangenen Abends: Der entwicklungshelfende „Brunnen-Buddler”, der „Boris Becker”, der „Horst-Peter“, der alle Rap-Texte mitsingt, und die Olle auf‘m Klo, die auch mal gerne Schwarz wäre und dafür jegliche Diskriminierung in Kauf nehmen würde. Sie überwinden ihren Kater, trotzen jedem Klischee und drohen doch, an ihren eigenen Idealen zu scheitern.
Als Zuschauer*in wird man zum Freund/zur Freundin der Protagonistinnen und erfährt in intimem Setting Privates über zwei Frauen, die selbstbewusst und voller Witz oft eigentlich Schreckliches erzählen.
„Denn, wenn man über diese ganzen kleinen Rassisten*innen (und die, die glauben, sie wären keine, weil sie mit Schwarzen Frauen schlafen) nicht lachen kann, bleibt einem nur das Verzweifeln. Doch dafür sind die Nächte zu lang und der Alkohol zu teuer.”
Jung, giftig und Schwarz ist ein Zwei-Frauen-Stück, das mit einem zwinkernden Auge auf den ganz normalen Irrsinn des Schwarzen deutschen Alltags blickt; ein Stück mit beissendem Humor und ein Ratgeber für alle Schwarzen Frauen, die allwochenendlich die gleichen Erfahrungen machen.
Die erste Zusammenarbeit von Thandi Sebe und Amina Eisner am Ballhaus Naunynstraße ist Ausdruck einer neuen Generation mutiger Theatermacherinnen.