Eine interdisziplinäre Begegnung
Gibt es Epochen der Unruhe? Zeiten, in denen die Brüche einer Gesellschaft sichtbarer werden. Zeiten, in denen Misstrauen und Ablehnung die Diskurse fragmentieren. Was macht das mit uns, wie gehen wir damit um? Sich zurückziehen, um Ruhe zu finden, ist eine Möglichkeit. Für wen? Das Gleichgewicht wiederzuerlangen, wird zur Aufgabe. Oder zum Beginn einer Choreografie. Denn: Wer beunruhigt hier eigentlich wen?
Ohne Beunruhigung gibt es für uns keine Kunst, das heißt ohne den Zweifel an der Gesellschaft und ohne die Lust, das Publikum aus der Fassung zu bringen.
Künstler*innen des Ballhaus Naunynstraße setzen sich diesen Fragen aus. Zwei Tage arbeiten sie in neuen Konstellationen zusammen, spontan, interdisziplinär, actionreich. Und dann: Show. Vielleicht erlebt das Publikum den Auftakt eines zukünftigen Kollektivs. Vielleicht aber „nur“ einen exzellenten Performanceabend voller Anziehungs- und Abstoßungsenergie. Das nicht zu wissen, ist ziemlich beunruhigend.