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08.03.2015 19:00 Madame Satã

João Francisco kam aus dem Nichts und war ein Niemand. Groß, Schwarz, eine imposante Gestalt. Die Menschen aus Lapa, dem Künstlerviertel von Rio de Janeiro, mochten ihn, seine Art des Tanzens, seine Begeisterung und seinen unbedingten Freiheitswillen. Und sie hassten João Francisco, den herrschsüchtigen Tyrann, der blind vor Wut, Ungerechtigkeit und unerwiderter Liebe durch die Straßen zog.

„Ich bin als Außenseiter geboren und so will ich auch leben“, schrie er denen entgegen, die ihm keinen Respekt zollten. Der Film von Karim Aïnouz schafft einen intimen Einblick in das Leben des João Francisco dos Santos, der als „Madame Satã“ gefeiert wird und schon zu Lebzeiten ein Mythos war.

Madame Satã ist das Portrait einer explosiven und komplexen Persönlichkeit, die für die Verwirklichung all ihrer Träume kämpfte – für die Rechte von Schwarzen ebenso wie für die freie Ausübung der homosexuellen Liebe – und die dadurch zu einer Vorbildfigur für viele marginalisierte Menschen in der brasilianischen Gesellschaft wurde.

Der Film handelt von den verschiedenen Persönlichkeiten, die João Franciso dos Santos in seiner Sicht als Madame Satã vereint. Schon in seiner Kindheit und auch später, als er fast 27 Jahre hinter Gittern zubringen musste, änderte er immer wieder seinen Namen und manchmal auch sein Aussehen, denn er war nicht nur eine Person; er war viele Persönlichkeiten.

Karim Aïnouz

BR, F 2002 / 105 min / Portugiesisch OmdU

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