Our mascot
Our logo
Sonntag, 19.09.2021 – Samstag, 21.05.2022

Decolonial Frequencies

IN KURATORISCHER ZUSAMMENARBEIT MIT MELÊ YAMOMO

Vertraute Klänge und erschreckende Geräusche. Die flüchtenden Melodiefetzen der Erinnerung, Lieblingssongs, der Lärm in der Straße, in der wir wohnen. Wir leben in unserer Klangwelt, sie gibt uns Orientierung, Gefühl und Energie. Subjektiv, intim – und doch ist die akustische Wahrnehmung historisch Ergebnis der Geschichte, der kolonialen Formation. Was wir als „Musik“ verstehen, als „schön“, „harmonisch“, „zeitgenössisch“, als „Literatur“, „relevant“ oder „wahr“ ist Ergebnis einer Historie der Auf- und Abwertungen von Klängen, Praktiken und Körpern. In langen Frequenzen wurden unser Hören, Verstehen, Klangschaffen geformt, doch Eigensinn bringt Reibungen, Wellen des Widerstands und Echos der Solidarität hervor. Lassen sich diese knirschenden Interferenzen, das Aufeinanderprallen der Sounds registrieren oder produzieren? Lassen sich die Veränderung des Hörens, Verstehens, Wertschätzens gestalten?

Decolonial Frequencies ist eine Reihe von Veranstaltungen über die gesamte Spielzeit 2021 / 22. Mehr als 20 Künstler*innen, Schwarze Perspektiven, queere Ansätze, asiatisch-
diasporische Setzungen, postmigrantische Traditionen und Stimmen of Color, schaffen sechs Monate lang mit zahlreichen Performances, Lectures und Konzerten ihre eigenen akustischen Räume - mit kritischer Amplitude, in tänzelnder Eigenschwingung, in unkontrollierbarer Interferenz.