Gissauro ist ein nicht-binärer Künstler, dessen Arbeit an der Schnittstelle von urbanem Tanz und gelebtem Alltag entsteht. Vor über 13 Jahren begann seine künstlerische Reise im Hip-Hop, die sich seitdem auf verschiedene Tanzstile wie Popping, Waving, House, Breakdance und weitere Ausdrucksformen ausgeweitet hat. Diese Techniken verwandelt er in narrative Werkzeuge, um Szenen zu gestalten, performative Mittel zu entwickeln und poetische Begegnungen zu schaffen. Im Verlauf seiner Karriere wirkte er als Bühnen-Provokateur und Jury-Mitglied bei Tanz-Battles, leitete Workshops und beteiligte sich sowohl an Projekten von Einzelkünstler*innen wie von Kollektiven. Neben seiner eigenen künstlerischen Praxis ist Gissauro Mitglied des Kollektivs Elektras Boogie und der zeitgenössischen Tanzkompanie Grupo de Rua. Mit diesen Gruppen arbeitet er an Produktionen, die international durch Brasilien, Europa und andere Regionen touren.

Darüber hinaus entwickelt er kreative Provokationsprojekte wie Session Delas, ein Raum für Training und Austausch dissidenter Körper, sowie MovendObjeto, ein experimentelles Battle-Format das die Dramaturgie alltäglicher Objekte erforscht. Als Absolvent des Instituts Criar für Kino und Neue Medien integriert Gissauro audiovisuelle Elemente in seine Arbeiten und untersucht dabei, wie Storytelling, Bildausschnitt, Rhythmus und Licht als Erweiterungen des Körpers genutzt werden können. Am Ballhaus Naunynstraße verantwortete Gissauro die Dramaturgie für die Porträtperformance Natasha Vergilio.