Paneldiskussion: Wissenstransfer zwischen Kunst und Akademie: Zum Verhältnis von postmigrantischer Kultur-und akademischer Wissensproduktion
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Die Protagonist*innen des postmigrantischen Theaters haben über einen Zeitraum von zehn Jahren eine Institutionalisierung von Künstler*innen of Color in der deutschen Theaterlandschaft erfolgreich etabliert. An deutschen Universitäten und Kunsthochschulen jedoch gab es bisher keine erfolgreiche Implementierung von postmigrantischen Perspektiven oder eine Anstellung von Akademiker*innen of Color in Führungspositionen. Dies zeigen die Auseinandersetzung um die „Black Studies“ an der Universität Bremen ebenso wie die institutionell ausschließlich mit weißen Wissenschaftler*innen besetzten Lehrstühle an Kunsthochschulen, an denen auch eine junge Generation von Künstler*innen of Color ausgebildet wird. Hinzu kommt, dass das postmigrantische Theater noch immer oftmals aus einer migrationssoziologischen statt theater- und kulturwissenschaftlichen Perspektive analysiert wird.
In der Paneldiskussion unserer Jubiläumsreihe werden wissenschaftliche Expert*innen gemeinsam mit Künstler*innen der postmigrantischen Theaterbewegung Fragestellungen wie den folgenden nachgehen: Was kann die Wissenschaft von der Kunst lernen? Was kann die Kunst von der Wissenschaft lernen? Welche Methoden, Strategien, Interventions- und Verhandlungsmöglichkeiten haben Künstler*innen und Akademiker*innen of Color und was können sie von der erfolgreichen Institutionalisierung des postmigrantischen Theaters lernen?
Ziel der Veranstaltung ist es, gemeinsame Strategien und Empfehlungen zu erarbeiten, die den Wissenstransfer zwischen Theater und Wissenschaft thematisieren und sich mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung des postmigrantischen Theaters und der Arbeiten von Künstler*innen of Color befassen.