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Theater

Der kleine Bruder des Ruderers

Von Kossi Efoui

Irgendwann willst du nur noch, was praktisch ist. Praktisch ist, überhaupt keine Haut zu haben, keine Geschichte. Punkt.

Wo soll Kari beerdigt werden, hier oder dort? ‒ Kari hat sich vor drei Tagen aus dem Fenster gestürzt. Ihre Freunde warten auf den Ruderer, der ihre Leiche auf die Seereise mitnehmen soll. Dorthin, wo Kari nie war. Keiner kann oder will eine Antwort finden, warum sie sich umgebracht hat.

So reflektieren ihre Freunde das eigene Leben zwischen den Welten, sie fragen, wo ihr Zuhause ist: hier, wo sie geboren sind, oder dort, woher ihre Eltern kommen, weil das Leben beginnt, bevor man auf die Welt kommt. Kann man an einem Ort zu Hause sein, den man nur aus den Ferien kennt?

Die junge deutsch-togoische Regisseurin beschäftigt sich in ihrer Inszenierung mit afrikanischer Herkunft und Migration als Teil ihrer eigenen Geschichte. Das Stück erzählt von drei Menschen, für die das Leben zwischen zwei Kulturen selbstverständlich ist, die für manche Probleme jedoch eine unkonventionelle Lösung brauchen.

Der mehrfach ausgezeichnete togoische Autor Kossi Efoui lebt heute in Frankreich.