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21.04.2010 20:00 Oggi, niente... / Bugün Hiçbir Şey

In der Türkei gibt es eine Tradition. Wenn jemand stirbt, stellen die Verwandten ein Paar Schuhe des Verstorbenen vor die Haustür, damit ein Bedürftiger sie mitnehmen und benutzen kann. Für mich bedeutet diese Tradition, dass die Verwandten das Gefühl haben, dass der Verstorbene weiterlebt und durch die Füße und die Schritte einer anderen Person weiter auf der Erde wandelt. (İlyas Odman)

Heute bedeutet nichts weiter als sich an gestern zu erinnern. Iliyas Odmans Choreographie ‒ die u.a. von Virginia Woolf, Sarah Kane und Sevim Buraks Arbeit inspiriert wurde ‒ beschäftigt sich mit dem Gedenken an vergangene Augenblicke und mit unserer pathetischen Suche nach dem Glück. Bugün hiçbir şey… Heute gar nichts… Alles bleibt beim Alten, wie gestern.

Auf der Suche nach einer Bewegung der Poesie kombiniert der Choreograph İlyas Odman Methoden des Contemporary Dance mit Akrobatik, Gestik, Risk Technique und experimentiert mit Alltagsgegenständen, die in seinen Tänzen missbraucht werden und neue Funktionen zugeschrieben bekommen. Der Kern seiner Arbeiten beruht auf einer Recherche über zeitgenössischer Literatur, Philosophie und Poesie.

Nachdem ich die Zerbrechlichkeit des Körpers untersucht hatte, merkte ich, dass es Zeit war, mich mit der Fragilität der Seele zu beschäftigen. (İlyas Odman)

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