Aufgewachsen in Berlin, verflochten mit kulturellen Patterns von Deutschland und Mali und geprägt durch die kulturelle Essenz des Hip-Hop hat Raphael Moussa Hillebrand seine künstlerische Reise als B-Boy begonnen. Die Bühne wurde für ihn mehr als nur ein Ort des Wettbewerbs. Als Choreograph, Tänzer, Regisseur, Kurator, Speaker und Aktivist nutzt er seine Erfahrungen, um machtkritische Kunst zu schaffen. Seine Arbeiten setzen sich kraftvoll mit dekolonialen Narrativen auseinander und laden das Publikum dazu ein, über festgefahrene Denkmuster nachzudenken.
Von der Rap Adaption von Richard Wagners Ring in Der Rap des Nibelungen über die kreative Fusion von Hip-Hop und Volkstanz in volXtanz bis hin zu Ubuntu Connection, einem dekolonialen Tanzformat, brechen seine Formate nicht nur künstlerische Grenzen, sondern auch kulturelle Barrieren. Auftritte bei der Breakin‘ Convention im Sadler’s Wells und Touren durch Großbritannien sowie Aufführungen an renommierten Orten zeugen von seiner internationalen Präsenz.
Als Mitglied der Gruppen Battle Squad und Animatronik ist er ein Teil der lebendigen Hip-Hop-Community. Seit über 16 Jahren pflegt er kreative Verbindungen zu Tänzerinnen und Tänzern weltweit. Im Juni 2014 schloss er – als erster urbaner Choreograph – sein Masterstudium in Choreographie am HZT Berlin ab. Es folgte eine Tournee seiner Tanztheater-Performance POW_2045 in Mittelamerika, unterstützt durch das Goethe- Institut und Waltz Binaire.
Als Ideengeber und Gründungsmitglied der ersten Hip-Hop Partei, Die Urbane, setzt sich Raphael Moussa Hillebrand aktiv für Dekolonialisierung, Empowerment und kulturelle Vielfalt ein. Seine Performance Auf meinen Schultern feierte 2019 Premiere am Ballhaus Naunynstraße, und im Jahr 2020 wurde er als erster Vertreter der urbanen Tanzszene vom Deutschen Tanzpreis für seinen herausragende künstlerische Entwicklung im Tanz geehrt.