Wenn Xen nachts loszieht, hinterlässt sie Spuren an den Wänden. Morgens finden die Stadtbewohner*innen Zeichen der Ablehnung und Hinweise auf eine mögliche, veränderte Welt. Eine Welt jenseits der etablierten Ordnung. Kann man da jetzt schon leben? In der Nacht herrschen Einsamkeit und Freiheit. Doch am Tag? Luce versucht den Weg durch die Institutionen; Aidap geht aktivistisch von außen dagegen. Und auch Nem will eine andere Gesellschaft. Sie sind zu viert, Freund*innen und Geschwister, jenseits des binären Codes. Trotz der unterschiedlichen Wege, die sie dabei einschlagen, hält etwas sie zusammen. Doch wer Veränderung will, riskiert sich. Woher aber die Kraft beziehen, wenn das Leben eh schon riskant ist?
Mit Nem stellt To Doan eine*n Protagonist*in ins Zentrum von RISKANT. Vögel aufscheuchen, der*die zahlreich ist. Alle haben ihre Strategie, Widerstand zu leisten. To Doan’s dramatisches Schreiben ist sinnliche Beobachtung, zärtlich und präzise, und gleichzeitig eine offensive Einladung, sich am Mehrere-werden zu beteiligen.
Für Arel Dewi ist RISKANT. Vögel aufscheuchen das Regiedebut. Zuletzt schuf der mehrfach ausgezeichnete Filmemacher und bildende Künstler für die Produktion der akademie der autodidakten Scar-City am Ballhaus Naunynstraße das Videosetting. Die dramatische Textvorlage von RISKANT. Vögel aufscheuchen entstand im Rahmen der Schreibwerkstatt Unconventional Signs – neue postmigrantische Theatertexte am Ballhaus Naunynstraße in der Spielzeit 2020/21. Nach Abdruckkörper von Yatri Niehaus, Im Strom von Atilla Oener und Auf dem Mars sieht die Welt so aus von Patty Kim Hamilton ist dies der vierte in der Schreibwerkstatt entstandene Theatertext, der am Haus seine Uraufführung erfährt.