In Tracing a Memory Pt. III nimmt der Performer Quinsy Gario die Zuschauer*innen auf eine Reise mit: Es geht nach Sint Maarten (St. Martin). 2019 traf er sich hier mit seiner Mutter Glenda Martinus. Sie hatten hier schon einmal gelebt, bis 2002. Inzwischen war Quinsy Gario in den Niederlanden als Dichter, bildender Künstler und Performer in Erscheinung getreten, insbesondere mit seiner Arbeit Zwarte Piet Is Racisme. Nun war er zurück – und damit auch die Erinnerung. Welche Erinnerung?
Der südliche Teil von Sint Maarten gehört zu den Niederlanden, der nördliche ist französisches Überseedepartement. Wessen Geschichte wird erinnert?
Mit Tracing a Memory Pt. III führt Quinsy Gario die Zuschauer*innen mitten hinein in die historische Schlacht um Bilder und Erzählungen. Mäandernd erzählt er von Dokumenten, Bildern und eigenen Erinnerungen, von kolonialistischen Narrativen und widerständigen Aktionen. Und ganz nebenbei reflektiert er Bilderfassungstechnologien als Werkzeuge der Befreiung, denkt über Spiel und Unproduktivität als Techniken der Verweigerung gegenüber kolonialen Normen nach – und über die Erfahrung des gemeinsamen Reisens.
Nach seinem Auftritt beim Internationalen Performance-Festival Permanente Beunruhigung, seinem Vortrag When artists refuse, der Premiere von GUTS: Glenda‘s Unique Travel Stories in Kooperation mit Family Connection ist dies nun seine erste Soloarbeit am Ballhaus Naunynstraße.
Im Rahmen des Festivals BLACK BERLIN BLACK – UNITED POLYPHONIC