Worte sind eine Bewegungsform. Sie können uns aufrütteln, verändern, erschüttern. Sie können spiegeln – mich, Dich, uns! Sie können dazu beitragen, dass wir uns selbst und andere besser verstehen. Sie können uns voranbringen.
In Even At The Risk stellen Melanelle B. C. Hémêfa, Ana Lucão, Josephine Papke, Lahya Aukongo und TRVɅNIɅ ihre Texte vor: Spoken Word, das gesprochene, nicht das geschriebene Wort, bekommt an diesem Abend Raum. Das Wort, das bewegen will, das von mir zu Dir, von Dir zu uns gleitet und selbst einen Raum schafft. Das Wort, das ein Risiko ist.
Denn wie lässt sich von der Vielfalt des Schwarzseins in Deutschland sprechen? Von der Mehrschichtigkeit, Mehrdeutigkeit und Mehrsprachigkeit? Wider den Druck der Zuschreibungen, die Alle zur Unkenntlichkeit reduzieren. Wie bringt man das rebellische Wort heraus, das doch allein die Wahrheit der eigenen Erfahrung ist? Wie bringt man es heraus, obgleich es missverstanden werden kann? Wenn doch Verstehen das Ziel und Verstanden-Werden die Kraft wider den Druck sind.
Und hätte Audre Lorde nicht den Mut gehabt, das Risiko einzugehen – hätten wir es dann?
“I have come to believe over and over again that what is most important to me must be spoken, made verbal and shared, even at the risk of having it bruised or misunderstood.”
It must be spoken – wir setzen auf das gesprochene Wort!
„Es ist ein Blues in Schwarzweiß, 1/3 der Welt zertanzt, die anderen 2/3 sie feiern in weiß, wir trauern in Schwarz.“
Und wie May Ayims Worte in der ihr eigenen Frequenz voranschreiten, so suchen wir unseren heutigen Rhythmus, widerständig und gegenläufig. Das gesprochene Wort, sein Rhythmus, ist die Bewegung, die uns zusammenbringt. Wir präsentieren neue Texte, because, it must be spoken, made verbal and shared!