Es ist Abend, alles entspannt. Ein Auto bremst knapp vor mir, zu knapp. Ich will das ohne Gewalt klären …. Wenn du im Leben durchkommen willst, musst du positive und negative Seiten haben, in Sachen Abgrenzung. Territory ist ein Raum im Raum. Mein Territorium teile ich mit meiner Mutter und meinem Bruder.
Vier Protagonist*innen erzählen in Territory von ihrem Weg: Wie sie zu denen geworden sind, die sie heute sind; von den Räumen, die sie durchschritten haben; den Kämpfen, die sie mit sich selbst und anderen ausgetragen haben, am Arbeitsplatz, auf der Straße, in der eigenen Familie. Aufwachsen in Kreuzberg, Neukölln, Wedding, wie geht das? Berlin ist eine harte Stadt. In Deutschland sind die sozialen Grenzen so undurchlässig wie in kaum einem anderen europäischen Land. Die Gesellschaft dieser Stadt gibt die Räume vor: wer wo hingeht, wer wem begegnet und wo ‘bei uns‘ ist. Wer weiterkommen will, muss etwas riskieren. Räume betreten, in denen man noch nie war, in denen keine*r eine*n erwartet. Und dann?
Territory ist Dokumentartheater. Es ist die erste Theaterinszenierung von dem Schauspieler, Autor, Regisseur Atilla Oener am Ballhaus Naunynstraße. Zuletzt nahm er in der Spielzeit 2020/21 als Autor an der Schreibwerkstatt Unconventional Signs – neue postmigrantische Theatertexte teil; Auszüge aus seinem Stück Im Strom wurden Anfang Oktober in einer Lesung präsentiert.