YÉNÉ, Hoffnung, heißt das erste Album der Ausnahme-Musikerin Senny Camara – nun kommt sie nach Berlin, zum Festival Black Berlin Black - Festivity! Sie gehört zu den wenigen Frauen weltweit, deren Kunst auf der Kraft der Kora beruht. Traditionell war das Instrument Männern vorbehalten, Senny Camara machte es zum Medium ihrer eigenen Geschichte.
Das jetzige Ich ist das Ergebnis zahlreicher Entscheidungen und bewusster Veränderungen. Es war – trotz aller äußeren Zuschreibungen und Versuche der Fixierung – schon immer in Bewegung. Tanz ist das Medium, diese Veränderung zu zeigen. Heute bin ich eine Choreografie meiner Ichs.
Aesthetics of Color ‒ ein Kammerspiel zeigt einen Künstler und seine Strategie in einem weißen Markt zu überleben. Schwarze bildende Künstler*innen haben Absatz, sie scheinen Teil der weltweiten Kunstzirkulationen aus Biennalen und Messen zu sein. Ein neuer Hype in der geweißten Kunstwelt! Aber was produzieren sie? Welche Räume bieten die freien Künste? Wer kann sich darin wie behaupten? Und was ist der Preis, den man zu zahlen hat, wenn man sich im White Cube dem freien Markt der Kunst aussetzt?
Was ist Freude? Was gibt uns Kraft, was lässt uns leichter atmen? In Black Joy geht die Filmemacherin Kemi Fatoba der Freude nach: Sie reiste nach Berlin, New York City und London, sprach mit Aktivist*innen, community leaders und Künstler*innen, traf Natasha A. Kelly, ADEFRA, Kirk Henry und Troy Lopez von RosaCaleta, Tsellot Melesse und Beverly Destiny Renekouzou.
Wer an Ballroom denkt, denkt an faszinierende Outfits, wortgewandte MCs und ausdrucksstarken Tanz. Ballroom ist der Inbegriff von Festivity als Widerstand, da mit dem Ballroom vor allem Schwarze und LatinX queere und trans Personen einen Ort geschaffen haben, an dem sie ihre Identität ausleben, sich wechselseitig Anerkennung schenken und Community-Care betreiben.
Von großen Popstars wie Madonna bis Beyoncé in den Mainstream hineingetragen, führte dies zu mehr Sichtbarkeit. Gleichzeitig bedeuten Aneignung und Verwertung aber auch die Entpolitisierung und die Unsichtbarmachung von sozialen Kämpfen. Wie Festivity in diesem Spannungsfeld stattfinden kann, diskutieren wir mit Schwarzen Menschen, die die Ballroom Kultur in Deutschland maßgeblich mitgestalten und prägen: Jade Joana Mugisha, Sedami Gracia Elvis Theodor Ophelia Azilinon und Seyram Deh! Moderiert wird der Abend von Georgina Philp.
Das Gespräch, die Musik und die Freude entstehen aus der Begegnung. Am Ballhaus Naunynstraße kommen sie zum ersten Mal zusammen: The String Archestra und die Sängerinnen Gonza & Bona Ngoumou, Mitgründerinnen der Band 3Women. Hier treffen Streicher auf Kora, Kammermusik auf Gesang und alle finden sich in einem einzigartigen Klang zusammen. Die Musiker*innen des Abends verfolgen seit Jahren ähnliche Ziele: Grenzen, die uns hindern wahrzunehmen, zu genießen, in Berührung zu kommen, aufzulösen.