POSTMIGRANT*INNEN ON TOUR:
CAMINHOS DAS ÁGUAS – UNAUFHALTSAMES FLIESSEN AUF TOURNEE IN MEXIKO
Die Tanzperformance Caminhos das Águas – Unaufhaltsames Fließen, entstanden in der Schwarzen feministischen Reihe Wie ich werde, wie ich sein will am Ballhaus Naunynstraße, ist eingeladen zum 45. Internationales Festival für Zeitgenössischen Tanz „Lila López“ in San Luis Potosí (10.10.2025), ins Centro Cultural del Bosque in Mexiko-Stadt (14.10.2025) sowie zum Festival Internacional de Danza Jalisco in Guadalajara (19.10.2025). Die Choreografin Fernanda Costa wird anlässlich dieser Tournee selbst mit auf die Bühne gehen, neben den Tänzerinnen Amada Tinoco und Lia Estelle Widmaier.
In Your Baggage Unattended findet sich eine vielfach geteilte Familie im Transitraum zwischen Vergangenheit und Möglichem wieder, zwischen Entfremdung und Ankunft, zwischen Heimat und Zuhause. Hier nun, wo gewohnte Strukturen ins Wanken geraten, begegnet jede*r sich selbst, den eigenen Verletzungen, unterdrückten Sehnsüchten und unausgesprochenen, intergenerationalen Erwartungen. Schwestern und Geschwister, Mutter, Tochter, Vater, Sohn, Erst- und Zweitgeborene kreisen umeinander, Die Bindungen sind vielfältig und zerbrochen. Und so wird der Zwischenhalt zum Spiegelraum, in den sich die Fragen nach Verantwortung und Fürsorge drängen.
Rest und joy werden in unserer Gesellschaft nicht allen Körpern gleich gegönnt; das Bedürfnis nach joy und rest wird nicht allen gleichermaßen zugestanden. In diesem Panel sprechen Djamal Okoko, Kumi More und Lahya Aukongo über Möglichkeiten, intersektionales Feiern zu gestalten. Djamal Okoko ist Produktdesign Student mit einem Forschungsschwerpunkt auf der Schnittstelle von Design und Disability Studies; Kumi More ist Autor*in und Performer*in; und Lahya Aukongo bringt u.a. die Expertise als Künstler*in und Aktivist*in ein. Gemeinsam loten wir aus, wie rest und joy, d.h. Räume des Feierns und der Erholung, jedem Körper zugänglich gemacht werden können. Das Panel wird moderiert von Jul Kolberg, politische*r Bildner*in mit den Schwerpunkten Rassismus, Behinderung(en) und Queerness.
YÉNÉ, Hoffnung, heißt das erste Album der Ausnahme-Musikerin Senny Camara – nun kommt sie nach Berlin, zum Festival Black Berlin Black - Festivity! Sie gehört zu den wenigen Frauen weltweit, deren Kunst auf der Kraft der Kora beruht. Traditionell war das Instrument Männern vorbehalten, Senny Camara machte es zum Medium ihrer eigenen Geschichte.
Das jetzige Ich ist das Ergebnis zahlreicher Entscheidungen und bewusster Veränderungen. Es war – trotz aller äußeren Zuschreibungen und Versuche der Fixierung – schon immer in Bewegung. Tanz ist das Medium, diese Veränderung zu zeigen. Heute bin ich eine Choreografie meiner Ichs.
Aesthetics of Color ‒ ein Kammerspiel zeigt einen Künstler und seine Strategie in einem weißen Markt zu überleben. Schwarze bildende Künstler*innen haben Absatz, sie scheinen Teil der weltweiten Kunstzirkulationen aus Biennalen und Messen zu sein. Ein neuer Hype in der geweißten Kunstwelt! Aber was produzieren sie? Welche Räume bieten die freien Künste? Wer kann sich darin wie behaupten? Und was ist der Preis, den man zu zahlen hat, wenn man sich im White Cube dem freien Markt der Kunst aussetzt?
Wer an Ballroom denkt, denkt an faszinierende Outfits, wortgewandte MCs und ausdrucksstarken Tanz. Ballroom ist der Inbegriff von Festivity als Widerstand, da mit dem Ballroom vor allem Schwarze und LatinX queere und trans Personen einen Ort geschaffen haben, an dem sie ihre Identität ausleben, sich wechselseitig Anerkennung schenken und Community-Care betreiben.
Spätestens seit den 80er Jahren wird die Ballroom Kultur jedoch von großen Popstars von Madonna bis Beyoncé in den Mainstream hineingetragen. Dies führt zu mehr Sichtbarkeit, gleichzeitig bedeuten Aneignung und Verwertung aber auch die Entpolitisierung und die Unsichtbarmachung von sozialen Kämpfen. Wie Festivity in diesem Spannungsfeld stattfinden kann, diskutieren wir mit Schwarzen Menschen, die die Ballroom Kultur in Deutschland maßgeblich mitgestalten und prägen: Jade Joana Mugisha, Sedami Gracia Elvis Theodor Ophelia Azilinon und Seyram Noemi Abra Deh!
Moderiert wird der Abend von Georgina Philp.