“Come. come, see my home!
It’s anyplace where nobody gives orders,
it’s any moment of surprise…”
So könnte die Einladung lauten – wie die berühmten Zeilen aus Bessie Heads Gedicht über ihr „home“, über ihr Zuhause als Windstille. Und ebenso wie diese Lyrik schreitet Lerato Shadi tastend und zielstrebig voran bei der Begehung und Befragung des Hauses, beim Erkunden von Großmutters Erbe und der Gestaltungsmacht von Frauen, von Bedingungen, die nicht nur überleben lassen, sondern zu leben und zu träumen erlauben, beim Erspüren der komplexen Widersprüchlichkeit, die wir sind.
Völlig unerwartet erfährt der Filmemacher Jide Tom Akinleminu von einer zweiten Familie, die sein Vater heimlich gegründet hatte. Was folgt ist eine persönliche Reise zwischen Dänemark und Nigeria, Vergangenheit und Gegenwart, die versucht eine lang verschwiegene Lüge aufzudecken und die unterschiedlichen Realitäten einer vielfach geteilten Familie zu ergründen. Mit When A Farm Goes Aflame versucht der Regisseur Jide Tom Akinleminu, die Geschichten und Überzeugungen aller Protagonist*innen zusammenzubringen, während sie sich mit ihrer gemeinsamen Vergangenheit auseinandersetzen.
„Über den Dachboden, durch das Auge klettern, auf den Kopf. Ausschau halten.“
Sisi Bo’wale – Schauspieler, Filmemacher, bildender Künstler und Autor – zeigt seine erste Porträtperformance am Ballhaus Naunynstraße!
Rest und joy sind Formen des Widerstands, sie können es sein. Wann entfalten sie diese politische Kraft? Es gibt eine lange Geschichte dieser Form des Widerstands und eine anhaltende akademische wie aktivistische Diskussion darum. Hier nun kommen Theaterwissenschaftlerin und Performerin Nebou N’Diaye, Erziehungs- und Genderwissenschaftlerin Prof. Dr. Maisha-Maureen Auma sowie Autor*in, Übersetzer*in und Aktivist*in Yezenia Léon Mezu zusammen, um ihre Erfahrungen aus den unterschiedlichen Kontexten zusammenzutragen und generationenübergreifend auszuloten, wie wir in einer Welt, in der rechte Kräfte zunehmend an Zustimmung und Macht gewinnen, feiern können und wollen.
Am 24. Oktober 1975 kam es in Island zu einem geschichtsträchtigen Ereignis, dem Streik der Frauen gegen die Ungleichbehandlung: 90 Prozent aller Frauen legten ihre Arbeit nieder.
In dem mit Animationen gestalteten Dokumentarfilm von Pamela Hogan und Hrafnhildur Gunnarsdóttir erzählen die Frauen erstmals selbst von ihrem Leben im Island der 1970er-Jahre, ihrem Kampf um Gleichberechtigung und dem alles verändernden Streik.
Der Körper ist das Medium, um in immer neue Welten vorzudringen. Der Körper ist unterdrückt, der Körper ist frei. Natasha Vergilios Kunst besteht darin, mit der Fliehkraft der eigenen Körperbewegung in neue Räume vorzustoßen, für sich und für andere – nun zeigt sie ihre Porträtperformance am Ballhaus Naunynstraße!
Wenn sie zurückschaut, sieht sie im sandigen Boden die Spuren vieler Füße. Ist das Ich allein? Im europäischen, marktförmigen Denken ist das Ich ein autonomer Punkt, weniger als ein Stern. Wahrscheinlicher ist aber: das Ich ist uma banda. Wir sind, weil andere vor uns waren. Und andere mit uns sind.
In Your Baggage Unattended findet sich eine vielfach geteilte Familie im Wartebereich des Flughafens wieder – dem Transitraum zwischen Vergangenheit und Möglichem, zwischen Entfremdung und Ankunft, zwischen Heimat und Zuhause. Hier nun, wo gewohnte Strukturen ins Wanken geraten, begegnet jede*r sich selbst, den eigenen Verletzungen, unterdrückten Sehnsüchten und unausgesprochenen, intergenerationalen Erwartungen. Schwestern und Geschwister, Mutter, Tochter, Vater, Sohn, Erst- und Zweitgeborene kreisen umeinander, Die Bindungen sind vielfältig und zerbrochen. Und so wird der Zwischenhalt zum Spiegelraum, in den sich die Fragen nach Verantwortung und Fürsorge drängen.