Everybody can be everybody can not be ist eine getanzte queere Performance über Exotisierung, Energien des Widerstands und selbstbestimmte Sichtbarkeiten. Everybody can be everybody can not be ist die queere Alltagsperformance, vor und zurück zwischen Angriff und Verteidigung, zwischen Selbstschutz und Hypersichtbarkeit, es ist die queere Alltagsperformance, in die Konfrontation zu gehen, allein, gemeinsam.
Dort, wo die eine Welt aufhört, beginnt die nächste. Unablässig bewegen wir uns zwischen den Welten – als Kundschafter*innen und Verkünder*innen.
Der Hauptcharakter in Flight of the Canaries ist mit all dem Wahnsinn konfrontiert, der unser Alltag ist. Hin- und hergerissen zwischen Unsichtbarkeit und Hypersichtbarkeit sieht sich they als Schwarze Person zu Männlichkeit und Hochleistungen gedrängt: besonders sein, außergewöhnlich. Für so manchen avantgardistischen Schritt, für Styles und Haltungen erfährt they Bewunderung und ist doch gleichzeitig von Enteignung und Entrechtung bedroht. Rückzug? Wohin? In die Einsamkeit?
Flight of the Canaries ist Bishop Blacks vierte Arbeit am Ballhaus Naunynstraße und die Fortführung des künstlerischen Unterfangens, der Alltagserfahrung widerständige und selbstbestimmte Bewegungen entgegenzustellen.
Von Kindheit an wird an den Haaren rumgemacht – und damit Erwartungen an uns gerichtet, wer wir sind und sein sollen. Es ist ein intimes Lernen der Normen und der Codes. Durchzogen von Macht und Gewalt. Wer dir in die Haare fasst, hat Macht. Wer ist es? Du selbst? Ist Empowerment auch Styling? Aber wie? Let it fro!
Der Choreograf und Tänzer Jao Moon lotet die Möglichkeit der Transformation des eigenen Körpers aus. Diese Erfahrung ändert seine Perspektive auf die gesellschaftlichen Grenzregime – er kann sie durchbrechen, überwinden, verändern oder bewegen. In Anlehnung an die kolumbianische Champeta – die Musik der Peripherie Cartagena de Indias – wird die Arbeit am eigenen Körper zu einer Praxis des Widerstands, die es vermag, die vorherrschende gesellschaftliche Ordnung in Frage zu stellen.
In Memory of dislocation durchläuft Jao Moon Räume sozialer Segregation in Kolumbien, Räume der Heteronormativität, Prekarität, tänzerischen Disziplin, Queerness und Berliner Clubkultur. Die Grenzen gesellschaftlicher Räume werden für Jao Moon zu einer physischen Herausforderung, an deren Ende die utopische Frage steht, ob sein Körper der Raum werden kann, in dem sich alle diese Grenzen auflösen.
Maya Alban-Zapata gibt ihr Debüt. Schauspiel, Musicals, Hörbücher, Filme … alles hat sie gemacht, aber noch kein PORTRÄT.
Porträtperformances sind ein Wagnis. Für das Theater und für die Künstler*innen. Das gilt auch für Profis. Und Maya Alban-Zapata ist Profi: Paris hat ihr den dramatischen Auftritt vermacht und Berlin ihr ’ne große Klappe geschenkt; in der Schauspielschule hatte sie Fechten, der Alltagsrassismus lehrte sie Kämpfen und im Showbusiness setzte sie sich durch, um von Musical bis zum Opening act von MIKA so ziemlich alles zu genießen; auf den deutschen Bühnen misst sie sich mit den großen Namen und als Mutter zweier Kinder weiß sie, dass um die Zukunft gerungen wird. Nichts ist geschenkt.