Der afrodeutsche Protagonist navigiert seinen Körper mit und gegen die vorgegebene Richtung. Sein eigener Körper ist der Einsatz, schließlich ist er formbar, von innen, von außen. Und die Gesellschaft, ist sie formbar?
Der Körper ist das Medium, um in immer neue Welten vorzudringen. Der Körper ist unterdrückt, der Körper ist frei. Natasha Vergilios Kunst besteht darin, mit der Fliehkraft der eigenen Körperbewegung in neue Räume vorzustoßen, für sich und für andere – nun zeigt sie Gira, ihre Porträtperformance am Ballhaus Naunynstraße!
Benjamin Abras ist ein multidisziplinärer Künstler, in bildender Kunst, in Poesie und in den darstellenden Künsten gleichermaßen zuhause.
Im Zentrum aller Arbeiten steht der Körper, der Schwarze Körper, seine Rezeptions- und Ausdrucksfähigkeit.
Nach über zwanzig Jahren Tanzerfahrung mit Residenzen und Auftritten auf vier Kontinenten verfügt Benjamin Abras über eine einzigartige Körpersprache: Afro Butoh.
In den letzten Jahren boten Community Screenings von beispielsweise Black Panther oder Buchclubs und Literaturfeste die Gelegenheit, zusammenzukommen und gemeinsam joy zu erleben.
In diesem Panel unterhalten sich die Schwarzen Geschichtenerzähler*innen Simoné Goldschmidt-Lechner, Yezenia Leon Mezu und Lila Oji über die heilende Kraft der spekulativen Fiktion und über die Möglichkeit dieser kulturellen Formate, ihr Schwarz-Sein zu feiern.
Die Gründung der Society of Black Composers war eine musikalische wie politische Intervention, deren Echo bis heute anhält. Aber was genau bedeutet dieses Ereignis für uns in Berlin, für unsere Hörgewohnheiten und für unsere zukünftigen Sounds der Selbstbestimmung?
Harald Kisiedu, Musikwissenschaftler, Autor und Saxophonist, folgt in Afrodiasporische Neue Musik: Enriching the cultural life of the community at large diesen Schwingungen. Er porträtiert – in Wort und Klang – die Protagonist*innen dieser avantgardistische Vereinigung und schildert deren Suche nach selbstbestimmter Hör- und Sichtbarkeit. Gemeinsam mit dem Cellisten Eurico Ferreira Mathias demonstriert er anhand historischer Sound-Beispiele die Macht dieser musikalischen Intervention.
Bishop Black performt in Flight of the Canaries! Anlässlich der vierten Wiederaufnahme von Bishop Blacks erfolgreichem Regiedebüt geht they nun selbst auf die Bühne!
Der Hauptcharakter in Flight of the Canaries ist mit all dem Wahnsinn konfrontiert, der unser Alltag ist. Hin- und hergerissen zwischen Unsichtbarkeit und Hypersichtbarkeit sieht sich they als Schwarze Person zu Männlichkeit und Hochleistungen gedrängt: besonders sein, außergewöhnlich. Für so manchen avantgardistischen Schritt, für Styles und Haltungen erfährt they Bewunderung und ist doch gleichzeitig von Enteignung und Entrechtung bedroht.
Ein Mädchen und ihre Großmutter, Begegnung zwischen verwandten Körpern, zwischen Generationen, Epochen. Schwerwiegender Abstand, Frauenrollen, Körperbilder, Wertvorstellungen; und doch die unleugbare Verbindung. Die Beziehung zu unseren Großeltern ist komplex ‒ und vermutlich unterschätzt. Vor allem wenn die Großmutter in der NS-Zeit aufwuchs.
Die bildende Künstlerin und Choreografin Magda Korsinsky ließ ihrer Choreografie STRICKEN einer Recherche vorausgehen, in der sechs Schwarze Frauen zu ihren weißen Großmüttern und ihren Verhältnissen befragt wurden. Die hier entstandenen Videointerviews bilden eine einmalige Perspektive auf die deutsche, Schwarze Geschichte.
Aesthetics of Color ‒ ein Kammerspiel zeigt einen Künstler und seine Strategie in einem weißen Markt zu überleben. Schwarze bildende Künstler*innen haben Absatz, sie scheinen Teil der weltweiten Kunstzirkulationen aus Biennalen und Messen zu sein. Ein neuer Hype in der geweißten Kunstwelt! Aber was produzieren sie? Welche Räume bieten die freien Künste? Wer kann sich darin wie behaupten? Und was ist der Preis, den man zu zahlen hat, wenn man sich im White Cube dem freien Markt der Kunst aussetzt?
Everybody can be everybody can not be ist eine getanzte queere Performance über Exotisierung, Energien des Widerstands und selbstbestimmte Sichtbarkeiten. Everybody can be everybody can not be ist die queere Alltagsperformance, vor und zurück zwischen Angriff und Verteidigung, zwischen Selbstschutz und Hypersichtbarkeit, es ist die queere Alltagsperformance, in die Konfrontation zu gehen, allein, gemeinsam.